21
Dez
2017

Oh Weihnachtszeit, oh frohe Zeit

Oh Weihnachtszeit, oh frohe Zeit,
als Christus kam zur Erde,
auf dass es Frieden werde,
ein Ende fände aller Streit.

Oh Weihnachtszeit, oh frohe Zeit,
im Stall ist er geboren,
so arm und so verloren,
sein Volk verfolgt für allezeit.

Und Ochs und Esel, die gewacht
in seinen ersten Stunden,
wie werden sie geschunden,
wie wird mit ihnen Geld gemacht.

Die guten Hirten sterben aus,
die Herde bleibt am Leben
und folgt, so ist es eben,
dem bösen Nachbarn in sein Haus.

Oh Weihnachtszeit, oh frohe Zeit,
so predigen die Pfaffen,
doch stehen schon die Waffen
zum atomaren Schlag bereit.

Oh Weihnachtszeit, oh frohe Zeit,
es nahen die drei Weisen.
Ich will mit ihnen reisen
zu andern Sternen seinerzeit.
672 mal gelesen

23
Nov
2017

De lo imposible

Lo imposible cuesta un poco más,
derrotado quien no puede soñar,
quien no mueve una mano,
Así dijó El Pepe, el hombre sabio.

Hubo grandes dinastías
en ciudades de esplendor,
pero debieron abandonar
y sus reinos se hundieron.

En el verde de la jungla
hay máscaras de turquesas,
hay ruinas y pedazos
y acertijos abiertos.

Pero las infinitas almas
de jerarquías inferiores
que crearon este esplendor,
no se perdieron en la noche.

Los que echaron una mano
susurran sueños a los niños
con la brisa de la tarde,
y todo cuesta, entonces, un poquito menos.

Revisado por mi amiga Puri Gutiérrez
546 mal gelesen

22
Nov
2017

Vom Unmöglichen

Unmögliches braucht etwas Zeit,
besiegt ist, wer nicht träumen kann,
die Hand nicht regt, zum Tun bereit,
sprach El Pepe, der weise Mann.

Es herrschten große Dynastien
in Städten voller Glanz und Pracht,
doch mussten sie von dannen ziehn,
ihr Reich versank in dunkler Nacht.

Es blieben Masken aus Türkis,
Ruinen, manches Scherbenstück,
das viele Rätsel offen ließ,
im Dschungelparadies zurück.

Die Seelen all der vielen, die
die Reiche schufen voller Pracht,
ganz unten in der Hierarchie,
sind nicht versunken in der Nacht.

Die wirkten lange Zeit zuvor,
die flüstern mit dem Abendwind
den Kindern ihren Traum ins Ohr,
und so verrinnt die Zeit geschwind.
476 mal gelesen

19
Nov
2017

Día de Muertos in Oaxaca

Die Dorfjugend zieht zur Blasmusik
an Halloween um den Tule-Baum herum.
Jungen mit gruseligen Totenmasken,
Gespenstermädchen in Tüllröcken.

Mit dem Mototaxi zum Friedhof.
Das rattert und rumpelt.
Skelette aus Zuckerzeug
klappern im Takt dazu.

Marktstände mit tropischen Früchten,
süßen Totenbroten, gerösteten Chapulines.
Auf den Gräbern Blumen in allen Farben,
grelles Gelb, surreales Blau, unschuldiges Weiß.

Überall Kinderlachen, Geschrei und Gebell.
Die Mariachikapelle jault, alle trinken, rauchen
zu Ehren der toten Verwandten.
Die Untoten schwingen verwegen die Hüften.

Die Straßen voll aufgetakelter Skelette,
voll makabrer Graffiti an den Wänden,
Hausaltäre, geschmückt für die lieben Toten,
ein Kieztheater tanzt das Phantom der Oper.

Ja, mit den Toten lässt es sich leben
in Oaxaca, dem Land der alten Kulturen,
wo das Diesseits mit dem Jenseits vereint
die Fiesta feiert am Tag der Toten.
510 mal gelesen

21
Okt
2017

Urlaubszeit

Wenn mein Frauchen Koffer packt,
bin ich stinkesauer.
Tagelang wird eingesackt,
wohl für lange Dauer.

Stellt mir noch mein Futter hin,
ist bereits in Eile.
Hat das Fernweh nur im Sinn,
ich die Langeweile.

So, nun hat sie sich verpisst,
und ich leg mich schlafen.
Hoffe, dass sie mich vermisst
bei den Hochlandschafen.

Abends schneit ein Onkel rein,
öffnet eine Dose.
Will zu ihm mal gnädig sein,
trägt er auch ne Hose.

Nach ner halben Ewigkeit
hör ich ihre Schritte.
Sitz schon zum Empfang bereit,
so ist’s bei uns Sitte.

Schnell vergessen ist die Pein,
lange, wie ich hoffe.
Frauchen freut sich auf ihr Heim,
ich mich auf den Koffer.
498 mal gelesen

26
Jul
2017

Friedhofspicknick

Der Juli ist ins Land gekommen,
und wir, wir ziehn zum Friedrichshain,
zwar gut gelaunt, doch auch beklommen,
denn Thomas wird heut bei uns sein.

Am Friedhof lässt es sich gut feiern
mit Bowle, Sekt und etwas Weed,
mit Auberginen, Käse, Eiern.
Die Amsel singt dazu ein Lied.

Hier ruht er unter alten Bäumen,
den Helden nah vom Friedrichshain.
Hier kann er alle Tage träumen,
und manchmal schneit ein Freund herein.

Die gelbe Rose blüht noch immer.
Das Grablicht strahlt nun wieder hell.
Oranger Tüll mit goldnem Schimmer.
Wir pflanzen noch was Grünes schnell.

Da gießt es plötzlich wie aus Eimern,
ein Blitz schlägt ein, der Donner kracht.
Ach, wenn wir endlich schon daheim wärn!
Hat da nicht Thomas grad gelacht?
610 mal gelesen

18
Jul
2017

Klimt am Attersee

Als die Seejungfrauen riefen,
kam das Künstlervolk in Scharen.
"Leinen los! Wohlan, wir fahren
übern Attersee, den tiefen!"

Klimt fand Schätze in den Fluten,
Gold und Silber und Türkise,
auf dem Festland eine Wiese,
wo sie freudetrunken ruhten.

Er stand auf in aller Frühe
aus dem weichen, weißen Bette,
das von ihrer Liebe glühte.

Nahm sich Pinsel und Palette,
dass ein Meisterwerk erblühe,
funkelnd wie die Seenkette.
706 mal gelesen

12
Jul
2017

My Love is Like a Heathrose Tree

My love is like a heathrose tree,
adornment of my yard.
His scent will touch internally
all fibres of my heart.

I’ll never harm my bonnie rose,
at last I’m not a male.
How bad things go, precisely shows
the heathrose in the tale.

The rascal had become a thief.
The misdeed he had done
just gave him very short relief.
The rose bud, though, she's gone.

My heathrose tree, so white and green,
ablazing with the sun,
will all the summers bloom for me
until my days are done.
535 mal gelesen
logo

Verlorenes Paradies

Halbe Frau

Inhalt

Verlorenes Paradies