Das diebische Kätzchen

3
Dez
2013

Das diebische Kätzchen

Ein rot gestreiftes Kätzchen
mit einem weißen Lätzchen
saß vor verschlossnen Türen
und musste draußen frieren.

Vom Himmel fielen Flocken,
um es zum Spiel zu locken,
und ringsumher im Dunkeln
sah’s goldne Lichter funkeln.

Wie gern säß es im Zimmer
beim hellen Kerzenschimmer,
miaute fromme Lieder
wohl alle Jahre wieder.

Da drangen aus der Küche
gar herrliche Gerüche.
Das Fenster stand weit offen,
das ließ das Kätzchen hoffen.

Betörend, diese Düfte!
Schier flog es durch die Lüfte
im Sturzflug auf den Braten,
der war sehr gut geraten.

Zufrieden, satt und müde
kroch es in eine Tüte,
vergaß den ganzen Kummer
und fiel in tiefen Schlummer.

Bis jählings es erwachte,
als plötzlich jemand lachte.
Gewaltig war sein Schrecken,
es konnt sich kaum verstecken.

Da nahte sich dem Kätzchen
ein Kind und sprach: "Mein Schätzchen,
wir wolln dich nicht vertreiben,
sollst immer bei uns bleiben."

Das rot gestreifte Kätzchen
fand bald ein warmes Plätzchen
im weihnachtlichen Zimmer
und stehlen musst es nimmer.
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