20
Dez
2009

Der Polizist

Stripper

Ich ging zu nem Geburtstagsfeste,
dort waren eine Menge Gäste.
Unser Freund Thomas wurde dreißig,
das feierten wir froh und fleißig.

Die Korken knallten, Gläser klangen,
die Gäste tanzten, spielten, sangen,
auch ich las ein paar Verslein vor,
Musik drang lautstark an das Ohr.

Da klingelt es - verdammter Mist!
Zur Tür rein tritt ein Polizist,
der sagt sein Sprüchlein altbewährt:
Die Nachbarn hätten sich beschwert,

wir sollten bitte leiser sein!
Ein Spielverderber – wie gemein!
Sein sanft geschwungner hübscher Mund
tut uns die bittre Wahrheit kund.

Die Gäste schweigen ganz betreten,
ich fange heimlich an zu beten.
Wunder geschehn! Ohne ein Wort
wirft er nun seine Mütze fort,

knöpft seine Jacke auf im Nu,
steht vor uns ohne Strümpf und Schuh,
lässt Beine kreisen, Muskeln spielen -
wie gerne wär ich ihm zu Willen!

Da löst er seine Gürtelschnalle -
ich sitze längst schon in der Falle -
wirft ab den Slip, das dumme Ding,
steht vor dem Publikum im String,

streift den auch ab, ist nackt und bloß,
setzt sich dem Thomas auf den Schoß,
liebkost ihn und macht sonst noch was.
Vor Neid werd ich ganz grün und blass.

Sitz still und einsam in der Ecke,
läg doch so gern unter der Decke,
ganz atemlos und eng verschlungen
mit diesem wunderschönen Jungen.

Wunder geschehen in Sekunden
und sind genauso schnell verschwunden.
Er kam und ging – war es ein Traum?
Wie öd und leer ist jetzt der Raum!

(Bild: Stripper Maurice)
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