2
Apr
2011

Man nennt es auch: Pflanze der Götter

Es hegte Ötzi seinen Samen,
es priesen Völker seinen Namen
von Bagdad bis zum Barrier Riff:
Khif.

Es blüht als Ganja jedem Rasta,
erglüht dem Bauersmann als Knaster,
es schenkt dem Yogi die Idee:
Tee.

Es ist den Inkas wie den Sachsen
ein zauberhaftes Kraut gewachsen,
es heilt fast jegliches Wehweh:
Hay.

Es wusste Hildegard von Bingen,
fast jede Rosskur wird gelingen,
es hält die Todgeweihten fit:
Shit.

Es war Siddhartas Götterspeise,
ging mit den Hobos auf die Reise,
am Feldrand frisst's der Osterhas:
Gras.

Es brachte Künstlern Ruhm und Ehre,
Kerouac, Huxley, Baudelaire,
Rimbaud, Picasso und Bob Hope:
Dope.

Es ließ die Jazztrompeten swingen,
Gitarren und Bouzoukis klingen,
die Rockstars sangen ihm ein Lied:
Weed.

Es konnte Lincoln inspirieren,
selbst Clinton ohne Inhalieren,
Barthez, Zidane im Fußballkampf:
Hanf.

Es lässt den Skateboardtrick gelingen,
hilft den Mount Everest bezwingen,
lässt Sufis ihre Kreise ziehn:
Green.

Es hilft Fabrikarbeiterinnen,
den Tag gelassen zu beginnen,
erfreut die Hausfrau und den Vamp:
Hemp.

Es lässt ein Pfeifchen uns genießen,
um uns das Leben zu versüßen,
lässt Flügel wachsen, macht nicht lasch:
Hasch.

Es ist ein Atemzug der Seele,
ist schwere Last für die Kamele,
ist kleinstes Samenkorn, ist Gott:
Pot.
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Verlorenes Paradies

Halbe Frau

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