22
Nov
2015

Für Anne Bonny

Nach den Sternen will ich greifen,
wären sie nur nicht so fern!
Immer leuchtet mir am Himmel
hell und klar dein goldner Stern.

Sehr bewegt ist die Geschichte,
die ich heut bei Schnaps und Wein
von dir, Anne Bonny, berichte.
Hey, du winkst zum Fenster rein!

Öde war’s auf der Plantage,
bist beizeiten abgehaun.
Besser wär's, so ging die Sage,
in der wilden Charleston Town.

Wärn die Kerle nicht gewesen,
die dir auf den Leib gerückt.
Du poliertest ihre Fressen,
drauf hat sich das Pack verdrückt.

Dein James Bonny war dagegen
ganz und gar ein echter Mann!
Ihr seid auf Vanes Schiff gesegelt
mit dem Jolly Roger dran.

Hattest dich als Mann verkleidet,
dadurch bliebst du anonym.
Vane war euch schon bald verleidet,
und Jack Rackham kam ins Team.

Habt ein eignes Schiff befohlen,
wurdet der Karibik Schreck.
Als sie kamen, euch zu holen,
kroch die Mannschaft unter Deck.

Du und Mary Read, ihr Frauen,
kämpftet auf dem Deck allein.
Wer meint, dass sich Fraun nichts trauen,
soll gefälligst stille sein.

Dass Jack Rackham hängen musste,
das geschah aus gutem Grund.
Denn kein Mann muss, wie du wusstest,
jemals sterben wie ein Hund.

Gute Hoffnung nur bewahrte
dich am Ende vor dem Strick.
Hanf- und Edelweißpiraten
bringst du weiterhin viel Glück.

Denn am hohen Himmel oben
hält dein heller Stern die Wacht,
zeigt, wo uns Gefahren drohen
und wo fette Beute lacht.
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12
Nov
2015

Gute Nacht

Mit Katerchen und Brüderchen
werd ich in Kürze schlafen gehn.
Sie warten schon in meinem Bett,
wo ich doch gern gedaddelt hätt.

Ich schmier noch schnell ein Butterbrot,
da stellt sich Katerchen schon tot.
Sein rundes Bäuchlein wird gekrault,
bis er vor Wohlbehagen jault.

Das Brüderchen mit weichem Fell
fängt sich ein Plüschmäuschen noch schnell.
Dann sagen wir euch gute Nacht
und nehmt vorm Sandmann euch in Acht.
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11
Nov
2015

Den Eidgenossen

Ihr Eidgenossen, lasst's euch nicht verdrießen,
das Boot ist voll im Vierwaldstättersee.
Dass Muselhorden kein Asyl genießen,
dafür sorgt wacker eure SVP.

Der Brunner Toni wird es für euch richten,
das Volk wird weiter brav zur Urne gehn.
Zur Not wird er den Zwist persönlich schlichten
wie Tell mit ein, zwei Schüssen, oh wie schön!
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8
Nov
2015

Worte

Worte können Waffen sein,
boshaft, schmerzhaft und gemein.
Krieger sollten besser schweigen,
Bürger gute Absicht zeigen.

"Neger" ist ein schlimmes Wort,
streicht es aus dem Wortschatz fort.
Unser schöner großer Schatz
hat nur für Juwelen Platz.
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Negro

"Negro", der Schwarze, war einmal
in Spanien und in Portugal
für alle Sklaven der Begriff,
die sie verschleppten mit dem Schiff.

Das Wort war niemals gut gemeint,
hat die Rassisten stets vereint
in Frankreich, England, USA,
in Belgien und Germania.

Ja, damals gab’s noch Kolonien,
inzwischen gibt’s Demokratien!
Das Wort sagt heut nicht mal Kind,
nur Leute, die von gestern sind.

(und Seeräuber-Jenny, wenn sie
eine ironische Replik verfasst)
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7
Nov
2015

Ein unmoralisches Angebot

Liebe Flüchtlinge, willkommen!
Ihr seid übers Meer geschwommen,
über Stock und Stein gelaufen,
um in Deutschland zu verschnaufen.

Neulich sagte wer im Fernsehn,
keiner würde euch hier gern sehn.
Wie die Raben sollt ihr klauen
Smartphones, Geld und blonde Frauen.

Hättet ihr gern in den Betten
auch ein paar von den Brünetten?
Hier ist eine, die ist willig
und noch obendrein spottbillig.

Grundbedingung: Ihr seid Bimbos,
alles andere ist sinnlos.
Wie man hört, sind ja die Neger
heiße affengeile Feger.

Flüchtlingshilfe, die ist prima,
schafft ein angenehmes Klima.
Eine Klimax sondergleichen
werde ich mit euch erreichen.

Ich gebäre zwanzig Kinder,
meine Schwester zwanzig Inder.
Anstatt Arbeitskräftemangel
gibt’s am Arbeitsmarkt Gerangel.

Deutschland muss den Volkstod sterben.
Lachend rufen dann die Erben
mit dem krausen schwarzen Haar
alle: "Allahu akbar!"
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7
Sep
2015

Es ist wie verhext

Ich hänge um den Hals mir Amethysten,
les alle Horoskope, die es gibt,
frag Sterne, Blumen, Karten, ob sie wüssten,
ob ER mich auch ein kleines bisschen liebt.

Ach nein, er hat schon wieder eine Neue,
die schwarze Katze hat es mir gesagt.
Doch halte ich ihm insgeheim die Treue,
bis er das Weibsstück in die Hölle jagt.

Inzwischen bohr ich Nadeln in die Puppe,
entzünde Kerzen, sage Sprüche auf,
rühr Schlangeneier in die Hexensuppe.
So nimmt alsbald das Unheil seinen Lauf.

Wird mir mein Liebeszauber dann gelingen?
"Niemals!" miaut das schwarze Katzenvieh.
Werd mich mal wieder auf den Besen schwingen,
in diesem Fall versagt alle Magie.
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6
Sep
2015

Ich und mein Schatten

Wohin ich geh, ich gehe nicht allein.
An meiner Seit
zu jeder Zeit
wirst du, mein Schatten, mein Begleiter sein.

Am Morgen, wenn die güldne Sonne lacht,
gehn wir spaziern
auf Füßen viern
und wanken wieder heim um Mitternacht.

Da seh ich plötzlich im Laternenschein
dich riesengroß.
Was mach ich bloß?
Ich wollt doch ganz allein der Größte sein.

Wie werd ich dich, zum Kuckuck, wieder los?
Erschieß ich mich,
erschießt du dich.
Ja, die Idee ist wirklich grandios!
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5
Sep
2015

Marci Pop's Popnight

Punky Marci Pop lud ein
in den Sonntagsclub, wie fein!

Effi gab heut ihr Debut,
hoffe auf ein Déjà-vu.

Das Cathrinsche, Affenfrau,
kennt das Publikum genau.

Paris mit dem schwarzen Haar
brach die Herzen, das ist klar.

Anakonda war auf Koks,
machte lautstark ein paar Jokes.

Marco hat ganz zauberhaft
uns das schönste Licht verschafft.

Und die Gäste ganz am Schluss
tanzten, es war ein Genuss.

Trotz dem wilden Saus und Braus
riefen alle: Nazis raus!

Jennys Zeche ging aufs Haus,
soff sich voll, es war ein Graus.

Merci, Marci, nach der Show
sage ich: Bravissimo!
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Verlorenes Paradies

Halbe Frau

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