Nicht gerade der Hit
Mein erster Tag in selbst gewählter Quarantäne war nicht gerade der Hit.
Es begann spät in der Nacht mit einer schlimmen Nachricht. Ich war besorgt, weil wir Andreas nicht erreichen konnten, der eigentlich am vergangenen Wochenende in Berlin sein wollte, denn er war immer ein treuer Kämpfer für die Lindenstraße. Also begab ich mich auf seine FB-Seite und fand die Meldung, dass er am 14. März verstorben war, am Tag unserer Demo.
Ich versuchte eine bisschen zu schlafen, wachte wie gerädert auf und dachte den ganzen Tag an Andreas. Er, der immer ruhig war und sich im Hintergrund hielt, aber ab und zu seinen schrägen Witz aufblitzen ließ. Ein Gewerkschafter, ein kritischer Geist, ein zuverlässiger Gefährte. Der so krank war, und wir hatten es unterschätzt. Er hatte von seiner Angst geschrieben wegen Corona. Dass er ein Gefährder sei, weil er aus Dinslaken/NRW kam, wo eine alte Frau das erste Corona-Todesopfer war. Der wahre Grund für seine Angst war wohl, dass er seinen Tod voraus ahnte.
Wenn ein Tag so traurig beginnt, ist es nicht verwunderlich, dass man, auf die Wohnung beschränkt, Trübsal bläst.
Zwar gönnte ich mir ein Frühstück auf meinem sonnigen Balkon, aber so recht wollte es nicht schmecken. Ich verfasste einen Nachruf, die Katzen hielten mich auf Trab, ein bisschen Hausarbeit war zu erledigen, und als mir die Decke auf den Kopf fiel, schlich ich zum Müllcontainer runter.
Zu allem Überfluss schwirrten wieder ein paar Lebensmittelmotten in der Küche umher, diese Plagegeister, die ich letzten Herbst ausgerottet zu haben glaubte. Werde Pimmelas Rat befolgen und ein paar Schlupfwespen bestellen, wohl der einzig wirksame Weg, um die Motten loszuwerden. Kann es mir in der jetzigen Situation nicht erlauben, noch mal alle Vorräte wegzuwerfen, denn wer weiß schon, was kommt.
Abends kam erst mal zum Glück Dirk, und wir kochten zusammen. Wir wuschen uns andauernd die Hände und wahrten einen gewissen Sicherheitsabstand, was nicht schwierig ist, weil er mein Ex ist.
Es begann spät in der Nacht mit einer schlimmen Nachricht. Ich war besorgt, weil wir Andreas nicht erreichen konnten, der eigentlich am vergangenen Wochenende in Berlin sein wollte, denn er war immer ein treuer Kämpfer für die Lindenstraße. Also begab ich mich auf seine FB-Seite und fand die Meldung, dass er am 14. März verstorben war, am Tag unserer Demo.
Ich versuchte eine bisschen zu schlafen, wachte wie gerädert auf und dachte den ganzen Tag an Andreas. Er, der immer ruhig war und sich im Hintergrund hielt, aber ab und zu seinen schrägen Witz aufblitzen ließ. Ein Gewerkschafter, ein kritischer Geist, ein zuverlässiger Gefährte. Der so krank war, und wir hatten es unterschätzt. Er hatte von seiner Angst geschrieben wegen Corona. Dass er ein Gefährder sei, weil er aus Dinslaken/NRW kam, wo eine alte Frau das erste Corona-Todesopfer war. Der wahre Grund für seine Angst war wohl, dass er seinen Tod voraus ahnte.
Wenn ein Tag so traurig beginnt, ist es nicht verwunderlich, dass man, auf die Wohnung beschränkt, Trübsal bläst.
Zwar gönnte ich mir ein Frühstück auf meinem sonnigen Balkon, aber so recht wollte es nicht schmecken. Ich verfasste einen Nachruf, die Katzen hielten mich auf Trab, ein bisschen Hausarbeit war zu erledigen, und als mir die Decke auf den Kopf fiel, schlich ich zum Müllcontainer runter.
Zu allem Überfluss schwirrten wieder ein paar Lebensmittelmotten in der Küche umher, diese Plagegeister, die ich letzten Herbst ausgerottet zu haben glaubte. Werde Pimmelas Rat befolgen und ein paar Schlupfwespen bestellen, wohl der einzig wirksame Weg, um die Motten loszuwerden. Kann es mir in der jetzigen Situation nicht erlauben, noch mal alle Vorräte wegzuwerfen, denn wer weiß schon, was kommt.
Abends kam erst mal zum Glück Dirk, und wir kochten zusammen. Wir wuschen uns andauernd die Hände und wahrten einen gewissen Sicherheitsabstand, was nicht schwierig ist, weil er mein Ex ist.
Halbe Frau - 19. Mär, 02:25
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