Vögel der Nacht
Auf Rabenflügeln stürzt die Nacht hernieder,
stakst Aas auflauernd durch die dunklen Räume,
schleicht diebisch sich in meine leisen Träume,
krächzt heiser düstre Galgenvogellieder.
Den Kopf verwirrt vom Nachtmahr, schwer die Glieder,
so lieg ich wach und stell mir bange Fragen,
hör plötzlich hell die Nachtigallen schlagen
und schließ beglückt, entrückt die Augenlider.
Und träum von all den Vögeln unter Sternen,
von Dodos, Kiwis in den weiten Fernen,
von Eulen, Käuzen, Uhus in den Wäldern.
Von Vögeln, die am Morgen erst erwachen -
werd morgen über meine Dummheit lachen,
wenn kluge Raben kreisen über Feldern.
(Bild: Vincent van Gogh, Weizenfeld mit Raben)
Halbe Frau - 13. Sep, 03:52
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