12
Aug
2010

Kreuzberger Nächte

lautrec

Kreuzberger Nächte sind lang,
küss ich ne Frau oder’n Mann,
ziehe ich Koks oder Speed,
hab ich auf Sex Appetit?

Fällt die Entscheidung mir schwer,
nehm ich von allem und mehr,
sauf dazu Whisky und Bier,
wär doch so gerne bei dir.

Rede Gescheites und Mist,
einen, der auch traurig ist,
nehm ich zum Trost in den Arm,
so wird uns beiden schön warm.

Pünktlich fährt die BVG,
gute Nacht, Freunde, ich geh,
lass meine Träume vom Glück
bei euch am Tresen zurück.

Stapfe durch Kotze und Dreck,
der letzte Euro ist weg.
Mitten in Scherben aus Glas
liegt ne Schnapsleich auf der Nas.

(Bild: Henri de Toulouse-Lautrec, Portrait de Suzanne Valadon)
868 mal gelesen
deprifrei-leben - 15. Aug, 22:15

Schönes Gedicht. Die Bilder passen immer zu deiner Poesie, da haste ein Händchen für. Und wieder klingt deine Ironie fein durch, sehr toll!

Halbe Frau - 16. Aug, 01:49

Danke! Die Bilder auszusuchen macht mir besonders viel Spaß. Ja, ich mag Ironie und nehme mich auch gern msl selbst auf die Schippe.
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