12
Mrz
2016

Schneewittchens Lohn

Schneewittchen aß den Apfel rot,
fiel um und war gleich mausetot.
Die sieben Zwerge weinten sehr,
sie hatten kein Schneewittchen mehr.

Doch kam, wie ihr bestimmt noch wisst,
ein Prinz und hat sie wach geküsst.
Drauf sprach er: "Sei für immer mein!"
Jedoch Schneewittchen sagte: "Nein.

Wer sieben Zwerge hat geliebt,
weiß, dass es etwas Bessres gibt."
Dann lief sie in den Wald davon,
empfing dort siebenfachen Lohn.
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Dornröschen war ein schönes Kind

Zum schlafenden Dornröschen
im feinen Spitzenhöschen
machte sich auf der junge Prinz,
wohl wissend, nur wer wagt, gewinnt.

Im Schloss hinter den Hecken
sollt sie sich wohl verstecken.
Seitdem ward sie nicht mehr gesehn,
doch hieß es, sie sei wunderschön.

Drum wollte er es wagen,
die Heck in Stücke schlagen,
was ihm gelang, wie jeder weiß.
Drauf schlich er zum Dornröschen leis.

Da lag sie hingegossen,
wie sehr hat er’s genossen,
sie anzuschaun in aller Pracht,
das Herz hat ihm im Leib gelacht.

Es war zu seinem Glücke
verrutscht ihre Perücke,
so konnt er das Gesicht ansehn,
und das war wirklich wunderschön!

Zwar hatte das Dornröschen
im Höschen gar kein Möschen,
nur einen Dorn, doch der war echt,
das kam den beiden grade recht.
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Wolf gesucht

Das Mädchen mit dem roten Käppchen
samt Körbchen mit Gebäck und Wein
war für den Wolf ein gutes Schnäppchen,
und auch die Oma schmeckte fein.

Ein brauner Wolf, der eilig weglief,
wurde im ganzen Land gesucht.
An allen Bäumen hing sein Steckbrief,
doch nirgends fand man ihn, verflucht.

Der Künstler, der die Zeichnung machte,
war dummerweise farbenblind.
Der weiße Wolf im Dickicht lachte
und kroch in seinen Bau geschwind.
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Verlorenes Paradies

Halbe Frau

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