20
Jun
2016

Signos

Antes Judá, siempre Judá,
con estrella amarilla.
Aunque llevas hoy bermuda,
te conozco, víctima.

Antes rata, siempre rata,
con el número tatuado.
¡Cállate, cabrona roja!
Presto morderás el polvo.

Mariquita, mariquita,
rosa como una chica,
mi saliva en tu cara
ve bien con tus lágrimas.

¡Ay, gitano! Toca, canta
para mí canciones tristes,
y te dejo vivo, perro,
remoto de mis países.

Antes nazi, siempre nazi,
la bandera de la guerra
ondeará el canalla
hasta que la diñará...
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Hinter dem Deiche

Zur Sommerszeit hinter dem Deiche,
da lacht dir die Sonn' ins Gesicht.
Da gibt’s weder Arme noch Reiche,
da ruft keine lästige Pflicht.

Da wiegt sich das Schilfgras im Winde,
da küssen die Wellen das Land.
Da wirst du von Neuem zum Kinde
und baust dir ein Schloss in den Sand.
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18
Jun
2016

Klänge des Sommers

Hupkonzert in der Allee
auf dem Weg zum Schlachtensee.
Inforadio Berlin
meldet Stau auch weiterhin.

Wann hör ich der Mücken Sang,
Singsang und Gitarrenklang?
Wann hör ich die Wellen rauschen,
darf dem Lied der Möwe lauschen?

Zwei, drei Stunden sind vorbei,
endlich ist die Straße frei.
Die Motoren heulen auf,
noch mal Stau vorm Spätverkauf.

Doch zu guter Letzt, juchhe,
komm ich an am Schlachtensee.
Finde eine freie Ecke,
lass mich nieder auf der Decke.

Wär nur nicht der Trommelklang,
der Besoffnen Gröhlgesang.
Koteletts brutzeln auf dem Grill,
Hunde tappen durch den Müll.

Mücken schwirren mit Gesumm
blutrünstig um mich herum.
Höre freche Möwen krächzen,
die nach meinem Brötchen lechzen.

Fliehe eilends in die Fluten,
höre Motorboote tuten,
Kinder plärren, Eltern streiten,
Tussies kreischen, Gangsta fighten.

Nichts wie weg vom Schlachtensee!
War ich vorher weiß wie Schnee,
bin ich rot jetzt wie ein Hummer.
Aua! Ich fahr heim und schlummer.
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16
Jun
2016

EM-Skandale

Einen Griff in seine Hose
hat der Jogi Löw getan.
Ekelhaft war diese Pose,
Deutschland war im Massenwahn.

Poldi nahm es humoristisch,
und der Übeltäter schwor,
sei ein Spiel auch noch so wichtig,
so was käm nie wieder vor.

Nun, wir lassen uns nicht stressen,
der Skandal ist recht banal.
Er ist garantiert vergessen,
haben wir erst den Pokal.

Unvergessen sei hingegen
dieses abgefeimte Spiel
brauner AfD-Kollegen
gegen Boa und Özil.

Unvergessen seien Lille,
Reichskriegsflagge, Hitlergruß
und der Typ, der mit Promille
hier auf einen Schwarzen schoss.
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12
Apr
2016

bonsoir tristesse

bonsoir tristesse
derniers baisers
encore une baise
et puis adieu

claire de la lune
à l’avenir
donne-moi fortune
et un sourire
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12
Mrz
2016

Schneewittchens Lohn

Schneewittchen aß den Apfel rot,
fiel um und war gleich mausetot.
Die sieben Zwerge weinten sehr,
sie hatten kein Schneewittchen mehr.

Doch kam, wie ihr bestimmt noch wisst,
ein Prinz und hat sie wach geküsst.
Drauf sprach er: "Sei für immer mein!"
Jedoch Schneewittchen sagte: "Nein.

Wer sieben Zwerge hat geliebt,
weiß, dass es etwas Bessres gibt."
Dann lief sie in den Wald davon,
empfing dort siebenfachen Lohn.
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Dornröschen war ein schönes Kind

Zum schlafenden Dornröschen
im feinen Spitzenhöschen
machte sich auf der junge Prinz,
wohl wissend, nur wer wagt, gewinnt.

Im Schloss hinter den Hecken
sollt sie sich wohl verstecken.
Seitdem ward sie nicht mehr gesehn,
doch hieß es, sie sei wunderschön.

Drum wollte er es wagen,
die Heck in Stücke schlagen,
was ihm gelang, wie jeder weiß.
Drauf schlich er zum Dornröschen leis.

Da lag sie hingegossen,
wie sehr hat er’s genossen,
sie anzuschaun in aller Pracht,
das Herz hat ihm im Leib gelacht.

Es war zu seinem Glücke
verrutscht ihre Perücke,
so konnt er das Gesicht ansehn,
und das war wirklich wunderschön!

Zwar hatte das Dornröschen
im Höschen gar kein Möschen,
nur einen Dorn, doch der war echt,
das kam den beiden grade recht.
1096 mal gelesen

Wolf gesucht

Das Mädchen mit dem roten Käppchen
samt Körbchen mit Gebäck und Wein
war für den Wolf ein gutes Schnäppchen,
und auch die Oma schmeckte fein.

Ein brauner Wolf, der eilig weglief,
wurde im ganzen Land gesucht.
An allen Bäumen hing sein Steckbrief,
doch nirgends fand man ihn, verflucht.

Der Künstler, der die Zeichnung machte,
war dummerweise farbenblind.
Der weiße Wolf im Dickicht lachte
und kroch in seinen Bau geschwind.
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11
Mrz
2016

Konventionen

Ich weiß, dass ich dich liebe
bringt höchstens ein paar Hiebe.
Es ist die Emanzipation
hier wieder mal der reine Hohn.

Ich darf dich nicht berühren,
schon gar nicht dich verführen,
darf kein verkommnes Luder sein,
kannst höchstens wie mein Bruder sein.

Und wenn schon, mir soll's recht sein,
will nicht der Herren Knecht sein.
Mit Spießern werde ich nicht warm,
du ganz alleine bist mein Schwarm.

Die Träume, die verrückten,
die mich an dir entzückten,
die nehm ich mal im Herzen mit
auf meinem letzten Höllenritt.
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5
Mrz
2016

Die ungepflegte Frau

Die berufstätige Frau von heute
nimmt sich nicht die Zeit fürs Peeling
und nicht mal fürs Abschminken.
Deshalb läuft sie mit fahler Haut umher.

Um das Versäumte nachzuholen
sollte sie mal in den Kosmetiksalon gehen
oder sich eine polnische Putzfrau leisten.
Und überhaupt, wozu sind die Männer da.

Ja, an den Männern von heute könnte sich
diese ungepflegte Frau ein Beispiel nehmen.
Sie duften angenehm und sind hübsch anzusehen
mit ihren glatten Beinen und ihrem kleinen Dutt.
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29
Feb
2016

Mein Lieb ist wie ein Rosenstrauch

Mein Lieb ist wie ein Rosenstrauch,
der im Verborgnen blüht.
Sein Duft berührt mit zartem Hauch
mein innerstes Gemüt.

Ich brech ihn nicht, verletz ihn nicht,
weil ich ein Mädchen bin.
Das Heidenröslein im Gedicht
geht mir nicht aus dem Sinn.

Der wilde Knabe zwang das Glück
mit blankem Unverstand,
doch nur für einen Augenblick.
Blut klebt an seiner Hand.

Mein Rosenstrauch so weiß und grün
im hellen Sonnenlicht
wird still und freundlich für mich blühn,
bis mir das Auge bricht.
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Verlorenes Paradies

Halbe Frau

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