Ein Glas Rotwein für die Kehle,
eine Hostie für die Seele,
ein Stück Brot und ein Stück Brie,
eine schöne Melodie.

Einen Joint in aller Ruhe,
Kinderfotos aus der Truhe,
ein paar Bücher für den Geist.
Liebe, die dir Glück verheißt.

Süße Katzen, treue Hunde.
Einen Freund in schwerer Stunde,
der dich niemals je vergisst,
stets an deiner Seite ist.

All das möge Gott dir geben.
Viel mehr brauchst du nicht zum Leben,
brauchst kein Portemonnaie von Prada.
Y para la guerra: nada!

Du warst, bist, bleibst der ewige Soldat.
Warst Landsknecht, hast die Bauern ausgeraubt,
gebrandschatzt, auch das Schänden war erlaubt,
Mord, Totschlag, jede hundsgemeine Tat.

Als Landser lagst du in der Winternacht
im Schützengraben, taub vom Morphium,
ein Schuss riss dich aus dem Delirium,
als Krüppel kamst du heim aus jener Schlacht.

Warst du im Einsatz erst im Kosovo,
so dienst du heute in Afghanistan,
schiebst morgen Wache in Koulikoro.

Vielleicht ist bald der Dritte Weltkrieg dran.
Soldat, du bist so dumm wie Bohnenstroh,
bist bloß ein Nichts in all dem Größenwahn.

Vui Tableetn fia de Bleedn,
jedn Deppn sei Arznei.
In da näxtn Gummizuin is
fei scho gwieß a Platzerl frei.

Benzedrin, Amphetamin
und Valium und Librium,
Thorazin und Adolfin,
dos da au gscheit dei Kepferl brumm.

Bayer, Merck & Co. und Schering
und da Eidgenoss La Roche -
wuide Hund sans, dia wo gherig
da des Gift steckn ind Gosch.

Wia da Esel in da Gschichtn
schoaßt nocha des puare Gold
und des Handlsblatt ko brichtn,
dos fiad Hund da Rubel rollt.

Ein Troll ist ein gemeiner Wicht,
der niemals hält, was er verspricht.
Auf Zwietracht ist er stets erpicht,
schreibt dafür notfalls ein Gedicht.

Haut in die Tasten, ficht und sticht,
verdreht die Wahrheit, scheut das Licht.
Man sieht sich wieder vor Gericht
und blickt ihm in das Arschgesicht.

Worauf man reihernd sich erbricht.
Es folgt des Trolls Betrugsbericht.
Zu guter Letzt der Richter spricht:
"Der Troll ist scheinbar nicht ganz dicht."

Belehrbar ist er sicher nicht.
So sieht das aus aus meiner Sicht.
Und die Moral von der Geschicht:
"don't feed the troll" ist für mich Pflicht.

<*)))><

Einmal Juda, immer Juda
mit nem großen gelben Stern.
Trägst du heute auch Bermuda,
man erkennt dich schon von fern.

Einmal Zecke, immer Zecke
mit ner Nummer als Tattoo.
Halt das Maul, Rotfront verrecke,
und der Nächste, der bist du.

Einmal Tucke, immer Tucke,
rosa, wie die Mädchen sind.
Wischst dir vom Gesicht die Spucke,
senkst die Wimpern tränenblind.

Komm, Zigeuner, spiel ein Lied mir
mit der Fiedel in der Hand.
Darfst auch leben wie ein Kriechtier,
nur nicht hier in diesem Land.

Einmal Nazi, immer Nazi,
eine Fahne schwarzweißrot
schwenken Burschenschaft und Bazi
bis zum elendigen Tod.

Nur wo Liebe ist, ist Leben,
und wer sich dem Hass ergibt,
hat dem Teufel sich ergeben,
der gegrillte Nazis liebt.

Lieber ein Berliner
als ein stummer Diener.
Bei den Diktatoren
ham wir nix verloren.

Lieber möcht ich tanzen
mit den schönen Transen,
höre Sookee rappen
statt der Landserdeppen.

Lass den Klumpfuß hetzen
und die Messer wetzen,
auf der Berlinale
gibt's nur noch Totale.

In den Galerien
will ich niederknien
vor Expressionisten
statt vor den Faschisten.

Abends geh ich feiern
statt daher zu leiern
von den Muselhorden
und dem Thule-Orden.

Jener ist kein kühner Ritter,
sondern von der Sorte Mann,
die von jeher bei Gewitter
unter Röcken Zuflucht fand.

Einer, der sich schwach und willig
binden lässt ans Schürzenband
von den Weiberleuten billig
ohne Funken Restverstand.

Als das fünfte Rad am Wagen
durft ich davon Zeugin sein.
Sollte er es jemals wagen,
mich zu fragen, sag ich Nein!

Farewell, ihr armen Niederland',
bald geht's nach Haus zum Nordseestrand.
Doch vorher kommt ihr auf Platz Drei.
Habt gut gespielt, drum toi-toi-toi!